Mini EM Der Bericht aus dem Anzeiger für Harlingerland

Nach zwei Tagen tollen Fußballs durfte sich England über den Titel bei der Mini-EM freuen.
Hinter der Mannschaft von der Insel verbergen sich die F-Junioren des TuS Esens, die sich im Finale im Acht-Meter-Schießen durchsetzten. Für den Turniersieg gab es aber nicht nur den Titel. Als Hauptgewinn wartet jetzt eine Fahrt zu Hannover 96, wo sie als „Spalierkinder“ mit den Profis zusammen ins Stadion einlaufen werden.

CAROLINENSIEL – „Zwei tolle Tage“ versprach der Vorsitzende des TSV Jahn Carolinensiel,
Gottfried Hillerns (Foto), als er die Spieler, Betreuer und Anhänger der fünfzehn Mannschaften begrüßte, die sich zur Mini-EM der F-Jugend-Fußballer in Carolinensiel eingefunden hatten. Und er sollte recht behalten, denn das Turnier, das anlässlich der 150-Jahr-Jubiläen des TSV Jahn Carolinensiel und des Anzeiger für Harlingerland ausgespielt wurde, war für alle Beteiligten ein tolles Erlebnis.

Mehr als 40 Helfer von den beiden Jubilaren hatten über zwei Monate Zeit in die Organisation investiert, um eine richtige „EM-Atmosphäre“ zu schaffen. Im Vorfeld bekamen die F-Jugendmannschaften eine Nation zugelost, die bei der Europameisterschaft der Senioren im Juni mitspielt. So kam es, dass England vom TuS Esens vertreten wurde oder die Leerhafer Nachwuchsspieler als Griechenland aufliefen. Die deutschen Farben trugen die Gastgeber.
Gleich zu Beginn der Veranstaltung am Sonnabend wurden Mannschaftsfotos mit Nationalflaggen gemacht und bei den ersten Spielen erklangen auch die Nationalhymnen der teilnehmenden Nationen. Zudem bekamen alle Mannschaften T-Shirts geschenkt, die mit dem jeweiligen Ländernamen versehen waren. Das kam gut an, und so waren die Organisationsleiter Bernd Bremer-Kebel und Dominik Siefert erleichtert, als die ersten Partien angepfiffen wurden. „Jetzt fällt doch schon eine Anspannung ab. Wir haben unheimlich viel Arbeit und Zeit in die EM gesteckt. Schön, dass es losgeht“, waren sie sich einig.

Schon am ersten Tag war auch von den Verantwortlichen der anderen Vereine nur positives zu hören. Unisono lobten Wolfgang Mänzel (BSC Burhafe), Thomas Jakobs (SV Werdum) oder Enno Taddigs (TuS Esens) die Organisatoren. „Toller Rahmen“, „gute Idee“, „die Kinder finden es supergut“, „sollen sie unbedingt wiederholen“ war dort zu hören. Nur einer wollte am ersten Tagnicht so recht mitspielen. Das „Cliner Wind Stadion“ wurde seinem Namen gerecht und so wehte am ersten Turniertag ein kalter, böiger Wind über den Fußballplatz, der nicht nur dem Stadionsprecher Jens Fremy das Leben schwer machte. Während seine Durchsagen oftmals vom Wind aus dem Stadion getragen wurden und nicht bei den Aktiven ankamen, wurde es auch immer kälter.

Aber da die meisten der mitgereisten Mütter und Väter nicht zum ersten Mal mit ihren Kindern auf einem Fußballturnier waren, konnte auch da schnell für Abhilfe gesorgt werden. So besorgten beispielsweise die Begleiter des Heidmühler FC Wollmützen für ihre Spieler, so dass das Problem schnell gelöst war. Am Sonntag hatte aber auch der Wettergott ein Einsehen und bei bestem Wetter, war der richtige Rahmen für die sehr guten sportlichen Leistungen gegeben.

 

Als stärkste Mannschaften erwiesen sich die Teams aus Schweden (SV Ochtersum), England (TuS Esens), Polen (TuS Horsten) und die Tschechische Republik (SV Blomberg). Im Finale der Trostrunde gewann Portugal (BSC Burhafe I) gegen die Niederlande (SC Dunum) mit 1:0. Im Halbfinale setzten sich dann England und Polen durch und trafen in einem zwanzigminütigen Finale aufeinander.

Auf den Gewinner dieses Spiels wartete neben dem EM-Titel auch eine Mannschaftsfahrt nach Hannover, wo die Spieler zusammen mit den Profis von Hannover 96 ins Stadion einlaufen dürfen. Während Elias und Natalie von der polnischen Mannschaft sich auf die mögliche Fahrt freuten, war man sich auf englischer Seite noch nicht ganz schlüssig. Auf die Frage, ob sie denn gerne nach Hannover möchten, antworten einige Spieler, dass sie auch gerne in eine Esenser Pizzeria fahren würden. Auf dem Platz war von solchen Zweifeln aber nichts mehr zu sehen. Beide Mannschaften zeigten ein tolles Spiel, wie es für ein Finale nicht besser sein könnte. Während die Engländer zu Beginn viel Druck entwickelten und auch einmal die Latte trafen, wurde die Partie zum Ende hinausgeglichener, so dass das Acht-Meter-Schießen entscheiden musste. Hier hatten die Engländer das bessere Ende für sich und gewannen mit 2:1.

Der Jubel der Esenser Spieler war riesig, aber auch auf Seiten der Veranstalter war man mehr als zufrieden. Gottfried Hillerns konnte seine Begeisterung über Finale und Turnier nicht verbergen: „Das war ein tolles Turnier. Ich habe noch nie so ein spannendes Finale gesehen. Und dann noch die Super Stimmung hier auf unsere Anlage. Das war den beiden Jubiläen mehr als angemessen“, äußerte sich der Vorsitzende fast schon euphorisch. Die versprochenen zwei „tollen Tage“ nahmen dann mit der Siegerehrung und der Übergabe der Preise an alle Mannschaften durch Helmut Loerts-Sabin (Anzeiger für Harlingerland), Helmut Hicken (Vorstand) und Friedhelm Klattenberg (Leiter) vom Hauptsponsor Raiffeisenbank Carolinensiel und Wittmunds Bürgermeister Rolf Claußen einen würdigen Abschluss.
BILDER: ANDREAS KLOPP

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